von Janet

Die Rose

Die Hundsrose wird im Volksmund Hagebutte oder Heckenrose genannt. Der deutsche Name Hundsrose geht auf Plinius zurück, der sie gegen den Biss eines tollwütigen Hundes empfahl. In der Schweiz steht sie unter Naturschutz.

Als der Teufel aus dem Himmel vertrieben wurde, erschuf er den Rosenstrauch, an dessen gestachelten Zweigen er wie an einer Leiter wieder hochklettern wollte - da bog Gott die Zweige nach unten. Rosen sollen an Stellen wachsen, wo einst ein heiliger Hain, eine Opfer- oder Grabstätte war. Die Madonnendarstellungen „im Rosenhag“ nehmen noch Bezug auf diese keltisch-germanische Sitte. Die alten Griechen schrieben ihnen Zauberkräfte zu. Deshalb schmückte Achilles seinen Schild, Hector seinen Helm mit Rosen, als sie sich vor Trojas Toren zum Kampf trafen. Die Römer, wie auch die Griechen hatten die Rose der Liebesgöttin in die Hand gedrückt, gleichzeitig aber auch Bacchus geweiht als Garanten für gute Stimmung während ihrer Liebes- und Blumenfeste. Kleopatra bettete ihr Haupt auf rosengefüllten Kissen und ließ ihren Palast knietief mit Rosenblättern auffüllen, sobald ihr Geliebter sich ankündigte. Dadurch galt sie für Christen als Inbegriff alles Heidnischen und war für sie tabu. Als die Kirchoberen irgendwann begriffen, dass der Faszination dieser Blume nicht beizukommen war, verpassten sie ihr kurzerhand eine neue Symbolik. Seither galt die Weinrose als Symbol für das Leiden und das Blut Christi, ihre fünf Blütenblätter für seine fünf Wundmale. Außerdem ernannte man sie zur Symbolblume der Jungfrau Maria.

In den mittelalterlichen Städten lagen deshalb die Rotlichtviertel in der Rosengasse oder im Rosenwinkel, das Freudenhaus hieß Rosenbad. Die Apothekerrose wurde im Mittelalter häufig von Apothekern zu Heilzwecken angebaut. Die mittelalterliche Zierrose, die Essigrose war aber keine Veredelung der wildwachsenden Heckenrose. Ihr Stammbaum ist Jahrtausende alt und führt direkt ins Morgenland. Sie ist dort wahrscheinlich schon vor 4000 Jahren von Rosenliebhabern gezüchtet worden. Sicherlich wurde sie von Mönchen und Nonnen das erste Mal in Klostergärten angepflanzt. Zur Zeit der Normannen gehörte schon zu jedem größeren Klostergarten auch ein Rosengarten, Rosarium genannt. Die Gartenrose wurde 1332 von Kreuzfahrern aus Persien mitgebracht. Syrien ist das Herkunftsland der Damaszenerrose. Syrien leitet sich von „Suri“ ab, was „Land der Rosen“ heißt. Die heutigen Edelrosen haben nur noch den Wurzelstock mit ihren wilden Schwestern gemeinsam. Weltweit gibt es 30000 Rosensorten, jährlich kommen neue hinzu.

Winzige Duftdrüsen auf der Oberseite der Rosen-Blütenblätter produzieren mehr als 250 verschiedene Duftsubstanzen. Die Früchte der Hundsrose gelten seit alter Zeit als Hausmittel.

  • Hagebutten-Tee wird getrunken bei Infektionen und Fieber, bei allgemeiner Schwäche und bei schlecht heilenden Wunden.
  • Wichtig auch bei älteren Menschen, bei denen der Darm nur noch spärlich die ihm zugeführten Vitamine aufnimmt. Rosenblütenknospen bei Halsschmerzen als Tee, leicht abführend, stärkend, blutstillend und entkrampfend.
  • Frische Rosenblätter haben kühlende Wirkung für geschwollenen Augen und Brandwunden.
  • Hagebuttenmarmelade bei Appetitlosigkeit nehmen.
  • Rosenöl wird vor allem aus der Damaszener- und der Essigrose destilliert und wirkt beruhigend, angstlösend und hilft besonders  bei postnatalen Depressionen. Aus etwa 5 Tonnen Rosenblüten erhält man 1 kg des Öls.

Zu den Kelchblättern der Rose kann man sagen:

„Fünf Brüder sind´s

zur gleichen Zeit geboren.

Nur zwei von ihnen tragen einen vollen Bart,

dem dritten ist nur eine Wang geschoren,

die beiden letzten bleiben unbehaart.“

Schauen Sie einfach nach.

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